Im Frascati Manual 2015 finden Sie die aktuellen Definitionen der OECD zu Forschung und Entwicklung und enthält genaue Abgrenzungen, welche Kriterien für F & E erfüllt werden müssen:
- Neuheit (novel): ist gerichtet auf neue Erkenntnisse;
- Schöpferische Tätigkeit (creative): keine Routinetätigkeiten; es muss der Stand des Wissens durch neue Konzepte oder Ideen vermehrt werden
- Unsicherheit (uncertain): ein Element der Unsicherheit hinsichtlich der Ergebnisse muss vorliegen;
- Systematische Weise (systematic): bewusster, planmäßig ablaufender F & E-Prozess;
- Übertragbarkeit und/oder Reproduzierbarkeit (transferable and/or reproducible): Ergebnisse müssen nachvollziehbar und/oder reproduzierbar sein;
Die Forschungsprämienverordnung nennt zwar das Erfordernis der „Schließung einer Wissenslücke“ nicht. Sie definiert Forschung und experimentelle Entwicklung aber als schöpferische Tätigkeit, die auf systematische Weise unter Verwendung von wissenschaftlichen Methoden mit dem Ziel durchgeführt wird, den Stand des Wissens zu erweitern sowie neue Anwendungen dieses Wissens zu erarbeiten. Essenziell ist somit, dass die Tätigkeit etwas „Neues“ hervorbringt und den bisherigen Wissensstand in dem erforschten Fachgebiet erweitert. Nichts anderes als diesen Neuheitsaspekt spricht auch die Wortfolge „the resolution of scientific and/or technological unsertainty, i.e. when the solution to problem is not readily apparent so someone familiar with the basic stock of common knowledge and techniques for the area concerned“ in Tz des Frascati-Manuals an (vgl. VwGH 29.3.2017, Ra 2015/15/0060).